• Home
  • Über uns
  • PatientInnen
    • Krankheiten und Therapie
    • Patientenratgeber und Broschüren
  • Fachkreise
  • Produkte

PatientInnen

  • Home
  • > PatientInnen
  • > Krankheiten und Therapie
  • > Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Krankheiten und Therapie

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Unter dem Begriff „chronisch entzündliche Darmerkrankungen“ (CED) werden insbesondere die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn zusammengefasst. Seit kurzem wird auch die mikroskopische Kolitis (unterschieden werden die kollagene und lymphozytäre Kolitis) zu den CED gezählt.Die genaue Krankheitsursache wird bisher nicht im Detail verstanden. Entscheidend jedoch ist, dass verschiedene Faktoren bei der Krankheitsentstehung zusammenwirken. Im Vordergrund steht eine Störung der Barrierefunktion der Darmschleimhaut so dass aus dem Magen-Darm-Trakt vermehrt unerwünschte Stoffe des Darminhalts in die Darmschleimhaut eindringen können. Als natürliche Reaktion des Körpers wird darauf hin eine Entzündung und eine Abwehrreaktion des Immunsystems ausgelöst. Psychische Faktoren wie z.B. Stress oder ähnliches können bestehende Beschwerden verstärken oder einen Krankheitsschub begünstigen, sie sind aber nach heutigem Kenntnisstand nicht ursächlich an der Krankheitsentstehung als solche beteiligt.



Colitis ulcerosa

Die genaue Krankheitsursache ist bis heute unklar. Ein komplexes Zusammenspiel zwischen verschiedenen Umweltfaktoren (z.B. Infektionen mit Viren oder Bakterien), Störungen der Immunabwehr und einer vererbten Anlage ist anzunehmen.


Symptome und Krankheitsverlauf

Der Begriff „Colitis ulcerosa“ umschreibt eine chronische Entzündung der Schleimhaut im Dickdarm. Die Erkrankung beginnt im Mastdarm und kann von dort kontinuierlich auf die vorderen Abschnitte des Dickdarms fortschreiten. Durchfälle, Bauchschmerzen bei der Stuhlentleerung sowie Blut und Schleim im Stuhl sind die auffälligsten Beschwerden der Colitis ulcerosa. In schweren Fällen kann Fieber auftreten und es kommt zu Nährstoffverlusten und zur Gewichtsabnahme.

Betroffene fühlen sich häufig in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und klagen über Müdigkeit und Appetitverlust. Entzündungen können auch an Organen außerhalb des Darms auftreten (extraintestinale Manifestationen), wie beispielsweise an den Gelenken, den Augen oder der Haut. Parallel zur Colitis ulcerosa kann es auch zu einer bestimmten cholestatischen Lebererkrankung, der sogenannten primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) kommen.

Die Erkrankung verläuft meist in Schüben, d.h. es gibt Phasen in denen Beschwerden auftreten und Zeiten in denen sich die Patienten gesund fühlen (Remission). Andere Patienten leiden unter einem chronisch aktiven Verlauf, d.h. bei ihnen treten die Beschwerden nahezu dauerhaft auf.

Ein wichtiges Ziel derzeitiger Forschung ist es, den Krankheitsverlauf bei jedem einzelnen Patienten besser vorhersagen zu können (z.B. mithilfe sogenannter Marker). Dadurch könnte zukünftig die Therapie individueller auf die Patienten abgestimmt werden.


Diagnosemöglichkeiten

Der Arzt wird den Patienten zunächst untersuchen, d.h. seinen Bauch abtasten, abklopfen und den Enddarm austasten. Blutuntersuchungen können Entzündungsparameter und veränderte Blutwerte aufdecken. Eine wichtige Übersicht liefert die Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes. Gesichert wird die Verdachtsdiagnose durch die Darmspiegelung (Koloskopie), bei der der Untersucher mit Hilfe eines optischen Gerätes, das vom After her in den Darm eingeführt wird, direkt die Darmschleimhaut begutachtet. Dadurch lassen sich entzündliche Veränderungen und Geschwüre visuell erkennen und in ihrer Ausprägung und Lokalisation bewerten. Desweiteren können zusätzliche Untersuchungen wie Röntgenuntersuchung oder eine Computertomografie nötig sein.


Therapieformen

Da die Krankheitsursache der Colitis ulcerosa bisher nicht genau verstanden wird, orientiert sich die Therapie zum jetzigen Zeitpunkt an den Symptomen und Beschwerden der Patienten. Eine Heilung kann damit medikamentös nicht erreicht werden.

Ziel der Behandlung ist es, die Symptome zu bessern und einen Rückfall (Rezidiv) zu verhindern. Bei leicht- bis mittelschweren Entzündungsschüben wird Mesalazin (5-Aminosalicylsäure) oder zur Akutbehandlung alternativ Budesonid eingesetzt. Da die Entzündung meist im unteren Darmbereich lokalisiert ist, kann, zusätzlich zur Anwendung von Tabletten oder Granulat, die Behandlung mit Zäpfchen, Einläufen oder Schaumpräparaten sinnvoll sein.

Die Medikamente müssen langfristig, auch nach Abklingen der Symptome, genommen werden. Dabei hat sich die dauerhafte Gabe von Mesalazin zur Verhütung eines neuen Krankheitsschubes bewährt. Die Einnahme von Mesalazin verringert vermutlich auch das Risiko, an einem durch die Colitis ulcerosa ausgelösten Kolonkarzinom zu erkanken.

Bei schweren Verläufen der Erkrankung ist in der Regel eine Behandlung mit Cortison-Präparaten sinnvoll. Wenn diese die Symptomatik nicht bessern, werden Medikamente angewandt, die die Immunreaktion unterdrücken wie Azathioprin, 6-Mercaptopurin, Cyclosporin oder Antikörper gegen Entzündungsfaktoren (TNF-α-Blocker).

Wenn dem Patienten durch die medikamentöse Therapie nicht geholfen werden kann, ist eine Operation mit Entfernung des Dickdarms (Kolektomie) möglich, ein Verfahren, das heute normalerweise nicht mehr zum künstlichen Darmausgang führt. Die Entfernung des Dickdarms kommt für viele Patienten einer Heilung der Colitis ulcerosa gleich.

Mit Therapieansätzen, die sich derzeit in der Erprobung befinden, wird untersucht, in wieweit sich durch Beheben möglicher Krankheitsursachen (z.B. eine Verbesserung der Barrierefunktion durch Aufbau oder Stabilisierung der aufliegenden Schleimschicht) eine Besserung der Erkrankung verwirklichen lassen.

Morbus Crohn

Die genaue Krankheitsursache ist bis heute unklar. Neben einer erblichen Veranlagung ist es wahrscheinlich, dass Umwelteinflüsse eine Rolle spielen, da der Morbus Crohn in hoch technisierten Ländern viel häufiger vorkommt als in anderen Ländern. Aber auch das Rauchen ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.


Symptome und Krankheitsverlauf

Der Begriff „Morbus Crohn“ ist nach seinem Entdecker, dem amerikanischen Gastroenterologen Burrill B. Crohn benannt. Anders als bei der Colitis ulcerosa kann der gesamte Magen-Darm-Trakt, vom Mund bis zum After, in Mitleidenschaft gezogen sein. Dabei können alle Wandschichten des Darmes von der Entzündung betroffen sein und entzündungsbedingte Durchbrüche vom Darmlumen ins umliegende Gewebe oder zu angrenzenden Organen auftreten. Diese werden als Fisteln bezeichnet. Es erkranken vorwiegend junge Menschen, meist zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr. Bauchschmerzen, Durchfälle (in schweren Fällen 10 bis 15 pro Tag), eine ungewollte Gewichtsabnahme und unklares Fieber, sind Symptome, mit denen der Morbus Crohn sich bemerkbar macht. Die Beschwerden können langsam schleichend auftreten, weshalb die Krankheit nicht immer gleich als solche erkannt wird. Manchmal wird erst nach Jahren, wenn bereits Komplikationen wie äußerlich sichtbare Fisteln im Afterbereich oder Einengungen (Stenosen) des Darmlumens auftreten, ein Morbus Crohn diagnostiziert.


Häufiger als bei der Colitis ulcerosa können beim Morbus Crohn Krankheitserscheinungen auch an anderen Organsystemen auftreten, so genannte extraintestinale Manifestationen. Sehr häufig bildet sich ein Erythema nodosum, eine schmerzhafte, rötlich-lila gefärbte Verdickung der Haut. Charakteristisch sind außerdem wiederkehrende Gelenkentzündungen sowie Entzündungen im Bereich der Wirbelsäule oder der Augen.


Diagnosemöglichkeiten

Der Arzt wird den Patienten zunächst untersuchen, d.h. seinen Bauch abtasten, abklopfen und den Enddarm austasten. Blutuntersuchungen können Entzündungsparameter und veränderte Blutwerte aufdecken. Eine wichtige Übersicht liefert die Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes. Gesichert wird die Verdachtsdiagnose durch die Darmspiegelung (Koloskopie), bei der der Untersucher mithilfe eines optischen Gerätes (Endoskop), das vom After her in den Darm eingeführt wird, direkt die Darmschleimhaut begutachtet. Dadurch lassen sich entzündliche Veränderungen und Geschwüre visuell erkennen und in ihrer Ausprägung und Lokalisation bewerten. Desweiteren können zusätzliche Untersuchungen wie Röntgenuntersuchung oder eine Computertomografie nötig sein.

Neue Untersuchungsmethoden ermöglichen es mittlerweile auch den Dünndarm in seiner gesamten Länge einzusehen.


Therapieformen

Da die Krankheitsursache des Morbus Crohn bisher nicht genau verstanden wird, orientiert sich die Therapie zum jetzigen Zeitpunkt an den Symptomen und Beschwerden der Patienten. Eine Heilung kann damit medikamentös nicht erreicht werden.

Ziel der aktuellen Behandlungsoptionen ist es, eine Linderung der Beschwerden zu erwirken, die Entzündungsaktivität zu dämpfen und für ein langes, beschwerdefreies Intervall (Remission) zu sorgen.

Im akuten Schub sind häufig Kortisonpräparate notwendig. Mit dem Wirkstoff Budesonid steht ein gut verträgliches Kortison zur Verfügung, welches lokal an der Darmschleimhaut wirkt. Der Wirkstoff wird im unteren Dünndarm freigesetzt, also dort, wo sich die Entzündung hauptsächlich abspielt. Die Substanz wird nach ihrer Wirkung im Dam direkt in die Leber transportiert und dort abgebaut. Sie zirkuliert damit nur in minimaler Menge im Blut und der Organismus wird nur wenig belastet. Das erklärt, warum unter Budesonid deutlich seltener Nebenwirkungen auftreten als unter den klassischen Kortikoiden.

Wenn nicht nur der Dünndarm, sondern zugleich der Dickdarm von der Entzündung betroffen ist, wird häufig auch hochdosiert mit Mesalazin behandelt.

Lässt sich mit Kortikoiden und Mesalazin keine Remission erzielen, werden Immunsuppressiva, vor allem Azathioprin oder Methotrexat eingesetzt. Immunsuppressiva unterstützen die entzündungshemmende Wirkung der Kortikoide und helfen diese einzusparen.

Monoklonale Antikörper (gegen TNF- oder Integrin-Moleküle) werden eingesetzt, wenn alle anderen Wirkstoffe nicht zum Erfolg führen.

Durch die Behandlung mit den verschiedenen Medikamenten und ggf. bereits durch die Beendigung des Rauchens lässt sich das erneute Aufflackern der Entzündung nur hinauszögern, ganz verhindern lässt sich ein erneuter Schub in aller Regel nicht.

Operationen sind beim Morbus Crohn erforderlich, wenn es zur Ausbildung von Komplikationen wie Fisteln oder Darmverengungen (Stenosen) kommt. Es wird immer darmerhaltend operiert, denn eine Entfernung des entzündeten Darmbereichs würde nicht zu einer Heilung führen, da die Entzündung sich in andere Regionen des Magen-Darm-Traktes verlagern kann.

Beim Morbus Crohn kann es häufiger als bei der Colitis ulcerosa zu einer Vielzahl von Mangelerscheinungen kommen. Diese können Vitamine, Mineralien und Eiweiß betreffen und sollten durch geeignete Präparate ersetzt (substituiert) werden. Zur Substitution von Zink eignet sich das Präparat Zinkamin-Falk®, in der das Zink besonders gut verträglich ist, da es an die Aminosäure Histidin gebunden ist.

Während eines akuten Schubes kann es außerdem erforderlich sein, die notwendigen Nährstoffe mittels einer speziellen Trinklösung (notfalls per Infusion) aufzunehmen. Ansonsten ist eine spezielle Diät nicht erforderlich. Die Patienten sollten wegen der drohenden Mangelernährung auf eine ausgewogene Kost achten. Bei einer Störung der Fettresorption kann es zudem zu einer Unterversorgung mit den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K kommen. Zur Sicherstellung der lebensnotwendigen Versorgung müssen diese in diesem Fall mit einer Spritze injiziert werden.

Mikroskopische Kolitis

Symptome und Krankheitsverlauf

Das Krankheitsbild der mikroskopischen (kollagenen) Kolitis ist durch wässrige Durchfälle eventuell gepaart mit Oberbauchbeschwerden, Müdigkeit und Blähungen gekennzeichnet. Vor allem bei Frauen jenseits des 50. Lebensjahres sollte bei diesen Beschwerden nicht vorschnell die Diagnose „Reizdarmsyndrom“ gestellt werden, auch dann nicht, wenn die Endoskopie einen Normalbefund liefert. 

Bei der mikroskopischen Kolitis unterscheidet man, je nach histologischem Befund im Darm, zwischen kollagener und lymphozytärer Kolitis. Charakteristisch für die kollagene Kolitis ist ein verdicktes Kollagenband in der Darmschleimhaut. Bei der lymphozytären Kolitis wird im Darmgewebe eine vermehrte Anzahl von bestimmten weißen Blutkörperchen, den Lymphozyten, gefunden. Beide Befunde kann man allerdings nur an Gewebeproben im Mikroskop sehen.

Im weiteren Krankheitsverlauf wurde bisher über keine Fälle von Dickdarmkrebs berichtet. Die Lebensqualität der Patienten ist durch die wässrigen Durchfälle deutlich eingeschränkt. Rauchen wirkt sich negativ auf den Verlauf der Erkrankung aus, weshalb Patienten, spätestens nach der Diagnose, das Rauchen beenden sollten.


Die Krankheitsursache ist noch unbekannt. Diskutiert werden bakterielle oder virale Infektionen, eine längerfristige Einnahme bestimmter Medikamente und auch eine genetische Veranlagung.


Diagnosemöglichkeiten

Nur durch Stufenbiopsien (Entnahme von Gewebeproben) im gesamten Dickdarm im Rahmen einer Darmspiegelung lässt sich die kollagene Kolitis nachweisen. Die Zahl der Neuerkrankungen pro Jahr liegt bei 10-25 pro 100.000 Einwohner, die Gesamtzahl der Patienten bei über 100 pro 100.000 Einwohner.

In Deutschland ist jährlich mit über 10.000 Neuerkrankungen zu rechnen. Die Gesamtzahl der Patienten dürfte bei 80.000 liegen. Aufgrund der möglichen Verwechslungsgefahr mit einem Reizdarm ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.


Therapieformen

Bestätigt sich die Diagnose, kann eine zielgerichtete Behandlung eingeleitet werden. Sehr gute Therapieerfolge werden mit Budesonid erzielt. Bei 80% der Patienten kommt es zu einem deutlichen Rückgang der Stuhlfrequenz bis hin zum Verschwinden der Diarrhö und damit zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität.

Bisher ist die Behandlung der kollagenen Kolitis mit Budesonid überwiegend in der Akuttherapie untersucht worden. Nach Absetzen der Therapie kommt es allerdings bei der Mehrzahl der Patienten zum Wiederauftreten der Beschwerden meist bereits innerhalb von 2-3 Monaten. Nach einem Rückfall empfehlen die Leitlinien eine Erhaltungstherapie mit niedrig dosiertem Budesonid (3-6 mg/Tag), da sich damit die Häufigkeit von Rückfällen deutlich verringern lässt.



Download von  > Broschüren



zum Seitenanfang
  • Impressum
  • Kontakt
  • AGB
  • Datenschutz
  • Transparenz

© 2021 Dr. Falk Pharma Österreich GmbH | Wolfgang-Pauli-Gasse 5 | 1140 Wien